Ein neues Gesicht in unserer Pfarrei – Prof. Dr. Oleh Shepetiak übernimmt priesterliche Dienste
Wir freuen uns sehr, dass Pastor Dr. Shepetiak für die nächste Zeit bei uns ist und priesterliche Dienste übernimmt.
Er ist Priester der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche und seit März mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Mülheim. Lesen Sie in seiner kurzen Biographie mehr über ihn. Neben seinem Stipendium und Studienauftrag an der Ruhr-Uni in Bochum wird er in den Kirchen unserer Pfarrei mit uns Gottesdienste feiern.
Beten wir gemeinsam um Schutz, Segen und vor allem Frieden für das ukrainische Volk und alle Menschen, die vom grausamen russischen Angriffskrieg betroffen sind. Öffnen wir unsere Herzen und Hände allen, die vor dem Krieg auch bei uns Zuflucht und Hilfe suchen!
Christian Böckmann, Pfr.
Hier eine kurze Vorstellung seiner Person:
Dr. Oleh Shepetiak ist ein Priester aus der Ukraine, der mit seiner Familie zu uns gekommen ist und einen pastoralen Dienst übernimmt.
Pastor Shepetiak wurde am 2. Juli 1981 in Lemberg (Ukraine) geboren. Seine Familie gehört zur Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche. Das ist ein Teil der Katholischen Kirche, die den Ritus der byzantinischen Liturgie verwendet. Weil diese Kirche in der Sowjetunion, zu der die Ukraine damals gehörte, verboten war, wurde Oleh von einem im Untergrund tätigen Priester heimlich getauft. Nach der Schule begann er mit dem Theologiestudium im Priesterseminar Drohobytsch (Ukraine). Nach dem Abschluss des Magisterstudiums erweiterte er seine Ausbildung an der Katholisch-theologischen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Österreich), wo er den Magister mit Auszeichnung und das Lizenziat für Philosophie abgeschlossen hat. Danach promovierte er sich im Bereich der Wissenschaftstheorie. 2007 ist er als Doktor der Philosophie in die Ukraine zurückgekehrt.
Die nächsten drei Jahre dozierte er im Priesterseminar Drohobytsch und an der Pädagogischen Universität. 2010 wurde er an das Priesterseminar Kiew berufen, um Philosophie zu dozieren. Gleichzeitig war er Gastprofessor an der Ukrainischen Katholischen Universität in Lemberg.
2011 heiratete er. In der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche ist es üblich, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen. Pastor Shepetiak und seine Ehefrau Dr. Oksana Shepetiak haben zwei Kinder: Teodor (geb. 2014) und Yeva (geb. 2016).
Am 24. Juni 2012 wurde er zum Priester geweiht und zum Domkaplan der Kathedrale in Kiew ernannt, wo er seinen Pastoraldienst bis 2022 ausübte. 2019 wurde er in der melkitischen katholischen Kathedrale in der heiligen Stadt Jerusalem zum Erzpriester erhoben, d.h. kirchlich ausgezeichnet.
2015 hat sich Dr. Shepetiak habilitiert und wurde 2020 zum Ordentlichen Universitätsprofessor in Kiew. 2016 wurde er Laureat des Wissenschaftspreises des ukrainischen Staatspräsidenten. 2019-2020 wurde seine bedeutendste wissenschaftliche Arbeit veröffentlich – eine dreibändige "Religionsgeschichte". Nach der Beurteilung der Nationalen Wissenschaftsakademie gilt sie als die größte und bedeutsamste Forschung der Religionsgeschichte, die in ukrainischer Sprache geschrieben wurde.
Am 24. März 2022 ist Prof. Shepetiak mit seiner Familie nach Mülheim an der Ruhr gekommen. Derzeit ist er Forschungsstipendiat am Lehrstuhl für Philosophisch-Theologische Grenzfragen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Das Bistum Essen hat ihn als Pastor für die Pfarreien St. Mariä Himmelfahrt und St. Barbara ernannt. Gleichzeitig ist er Seelsorger für die Ukrainer des byzantinischen Ritus. Am 24. April d.J., dem orthodoxen Osterfest, wurde in Mülheim die erste Liturgie in ukrainischer Sprache und im byzantinischen Ritus gefeiert. Seit dieser Zeit sammeln sich die Ukrainer aus dem ganzen Ruhrgebiet jeden Sonntag um 13:00 Uhr zur Eucharistiefeier in der Mülheimer St. Michael-Kirche in Speldorf.